Reisetipp: Teneriffa Urlaub im November / Dezember

Nach einem hammermäßigem, aber durchaus kräftezehrendem Jahr sind wir Ende November in den Urlaub von Köln nach Teneriffa geflogen. Wir mieteten uns ein Airbnb an einer verschlafenen Küstenstraße in der Nähe von Radazul im Nord-Osten Teneriffas, machten Touren über die ganze Insel, fotografieren so einige Filme voll und genossen einfach die vollkommene Entspannung. Teneriffa ist eine wahnsinnig abwechslungsreiche Insel und für eine Woche Urlaub perfekt geeignet.

Das Wetter auf Teneriffa im Dezember

Für November / Dezember 2018 standen gut 20°C bis 25°C auf dem Thermometer. Allerdings hatten wir erstaunlich wenig Wind, was die gefühlten Temperaturen deutlich in Höhe trieb. Kurze Hose oder Rock ist Pflicht! Einen Pullover haben wir nur am späten Nachmittag / Abend gebraucht, so wirklich abgekühlt hat sich das Wetter aber nicht. Einzig bei unseren Trips auf den Teide und ins Naturschutzgebiet Parque Rural de Anaga wurde es etwas frisch, da man sich doch schnell zwischen 900 Metern und 2500 Metern Höhe aufhält.

Ausflug nach Santa Cruz de Tenerife

Ein absolutes Highlight und eine klare Empfehlung für den Ausflug nach Santa Cruz ist der botanische Garten Palmetum. Inmitten der recht grauen & industriellen Stadtkulisse bietet der botanische Garten eine tolle Vielfalt unterschiedlichster Pflanzen.

Der Garten ist in geografische Bereiche gegliedert, sodass man die Pflanzenwelt bestimmter Orte der Erde kennenlernt. Riesige Palmen, eine Vielzahl an Grünpflanzen, welche man hier in Deutschland in der Wohnung hält und tropischere Bereiche mit Wasserfall und wunderschönen Blütenteppichen runden den Besuch ab. Wir verbrachten gut eine 1,5h Stunden im Park.

Botanischer Garten Teneriffa
Botanischer Garten Teneriffa

Die Innenstadt von Santa Cruz besteht aus vielen kleinen Straßen mit den typischen Geschäften einer Großstadt. Von Mode- über Möbel- zu Lebensmittelgeschäften und Restaurants gibt es alles, was das Herz begehrt. Wir aßen eine super leckere Pizza auf der Hand und erkundeten die Stadt. Am Nachmittag fuhren wir dann noch nach San Cristóbal de La Laguna. Die Geschichte des Ortes ist recht spannend und auch visuell sind die Kirchen und insbesondere die vielen bunten Häuser eine Augenweide. Wir streiften durch die schmalen Gassen und aßen ein Stück Kuchen in dem sehr hübschen Café "La Cocretería" mitten im Ort. Viel mehr fanden wir dort nicht zu tun, also eher etwas für einen kurzen Ausflug. Dafür sind die Parkplätze spot billig :-)

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Bunte Häuser in San Cristóbal de La Laguna

Strandtag in San Andrés

Nach ein paar Tagen auf Tour, hatten wir schlussendlich doch Bock auf einen langweiligen Strandtag. So fuhren wir nach San Andrés, wo lange Sandstrände mit Liegestühlen auf die Touristen warten. Trotz der eigentlich für Massentourismus prädestinierten Lage war San Andrés erstaunlich tourismusfremd. Ein kleines beschauliches Örtchen ohne Souvenirläden, sondern mit einem winzigen Supermarkt.

Das wissen wir ganz genau, denn durch unsere extrem gute Planung und Vorbereitung hatten wir unsere Badetücher vergessen und haben uns durch den ganzen Ort gefragt, auf der Suche nach einem klassischen Strand-Shop. Keine Chance! Schließlich haben wir im Supermarkt neben den Geschirrtüchern noch kleine Handtücher gefunden, die für uns als Badetuch herhalten mussten. So mieteten wir uns zwei Strandliegen, aßen leckere Burger von der Standbar - wirklich ne Empfehlung (!) und verbrannten uns ein wenig die Haut.

Sommer, Sonne, Palmen in San Andrés
Sommer, Sonne, Palmen in San Andrés

Rauf auf 3500m: Der Teide Nationalpark

Nach unserem Strandtag wurde es Zeit für ein wenig Bewegung, so entschieden wir uns, auf den Teide zu fahren. Etliche kleine Gassen und Serpentinen schlängeln sich den Berg hinauf und bringen unseren Mietwagen an seine Grenzen. Teilweise geht‘s nur im ersten Gang voran. Belohnt wird man auf der Fahrt durch deine abwechslungsreiche Landschaft. Die ersten Etappen führen durch kleine Dörfer und angrenzende Bauernhöfe. Kommt man höher, werden die grünen Hügel von dichten Kiefernwäldern abgelöst. Viele Abzweige laden hier zum Wandern ein. Weiter oben erreichten wir schnell die Baumgrenze. Ab dort fährt man durch eine karge Landschaft, in der nur noch Sträucher wachsen. Durchbrochen wird die Szenerie durch große Felsen und Geröll, welches eine skurrile Mondlandschaft zaubert.

Höher geht‘s nur mit der Seilbahn. Ein Ticket kostete 27€ (rauf und runter), was generell schon recht teuer ist, viel schlimmer ist aber die Zeitbegrenzung von einer Stunde – länger darf man nicht oben bleiben. So entfiel für uns jegliche Wanderung zu anderen Aussichtspunkten, die kann man nur in Kombination mit einer geführten Tour erreichen (dann gibt‘s nämlich mehr Zeit auf die Uhr). Aber selbst dann ist es schon extrem knapp bemessen, zumindest wenn man noch fotografieren und die Zeit genießen möchte. Wer unten nicht anstehen möchte, kauft sich ein Ticket online. Nichtsdestotrotz ist die Aussicht in den Krater ganz schön beeindruckend und die Tatsache, statt im Sand nun aufeinmal im Schnee zu stehen auch sehr verrückt.

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Blick in den Krater
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Die schwarz-weiße Mondlandschaft

Touristen-Tag im Loro Parque

Den einzigen richtigen Touri-Tag verbrachten wir mit der Fahrt zum Loro Parque im Westen Teneriffas. Der Park ist ein riesiger Zoo, mit dem schlechtesten Essen, das wir jemals gegessen haben. Ohne Witz, sowohl die Pizza als auch die Bratwurst mit Pommes waren einfach widerlich. Aber sei's drum, darum waren wir ja nicht dort. Die Gehege sind meistens relativ groß und sowohl die Shows als auch das Umfeld des Parks predigen den nachhaltigen Umgang mit Natur und Tieren. Wie schlecht oder doch gut solche Parks sind, maßen wir uns nicht an zu wissen. Die komplexen Zusammenhänge von Geld und Tierschutz sollten wohl jedem bewusst sein. Insgesamt waren wir aber durchaus positiv gestimmt, als wir aus dem Park schritten.

Der kühle Norden: Ab in die grüne Hölle

Am nächsten Tag war das Wetter ohnehin ein wenig bewölkt, weshalb wir uns für eine Tour in den Parque Rural de Anaga, also den Nationalpark im Norden Teneriffas entschieden. Diese von Wäldern überzogene Hügelkette bietet ein einmaliges Naturschauspiel, das seines gleichen sucht. Die Straße zieht sich serpentinenartig durch dichte Wälder und kahle Hügel, während links und rechts dichtes Geäst über die Straße rankt. Die wurzelartigen Äste sind vielfach mit Moos überzogen, sodass sie wie aus einem Märchen entsprungen wirken. Ist man oben angekommen, wir man mit einem wahnsinnig schönen Panorama aus grünen Hügeln belohnt. Es gibt unzählige Wanderwege, allerdings wirklich kaum Zivilisation, geschweige denn ein Restaurant oder ähnliches. Gegen Mittag fuhren wir deshalb weiter runter nach Taganana und fanden mit Guachinche Bibi y Mana ein kleines aber feines lokales Restaurant.

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Blick über die Hügel im Parque de Anaga
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Claudia vor dem Bergpanorama auf Teneriffa

Delfin-Bootstourin der Nähe von Puerto de Santiago

An unserem letzten Tag fuhren wir ganz in den Süden Teneriffas nach Puerto de Santiago. Ein recht idyllischer kleiner Ort, der direkt in die Felsenküste gebaut wurde. Neben vielen Restaurants und Geschäften gibt es auch einen kleinen Hafen, von dem wir eine Bootstour zu den wild lebenden Delfinen buchten. Mit einem Katamaran ging es so gut 2 Stunden auf's Wasser. Die Crew war unheimlich nett und erklärte sprachgewandt Details zur Insel und Fauna. Neben einer Schildkröte sahen wir wenig später auch eine Gruppe Delfine, die knapp 5 Meter von uns durchs Wasser zogen. In der Bucht von Masca hatten wir dann einen 15 minütigen Aufenthalt, den man für ein paar Schnorchelzüge nutzen konnte. Für den Preis von knapp 20€ pro Person echt ein toller Ausflug.

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Alle Fotos sind analog auf Film mit der Leica R8 und Seagull 4b-1 entstanden. Vielen Dank an das großartige MeinFilmLab für Entwicklung und Scan der Bilder.

PS: Falls ihr Lust bekommt, auf so einer schönen Insel zu heiraten: Wir fliegen als Hochzeitsfotografen auch nach Teneriffa! :-)