Kanutour auf der Örtze
Es ist Mitte September und der Spätsommer richtet seine Grüße aus. Für das nächste Wochenende sind warme Temperaturen bis zu 20 Grad gemeldet - das perfekte Wetter, um unseren Van noch einmal zu nutzen, bevor es in die Winterpause geht.
Spontan suchen wir nach einem schönen Campingplatz in der Lüneburger Heide und werden schnell fündig. Wildwood Camping in der Lüneburger Heide ist ein sehr moderner und naturbelassener Platz, der keine Wünsche offen lässt. Das Konzept ist einfach: Ein Campingplatz für die neue Generation an Outdoor-Fans und Vanlifer:innen, die in der Ruhe der Natur Urlaub machen möchten, ohne dabei auf ein wenig Komfort verzichten zu müssen.
Der Platz glänzt mit zeitgemäßen und wirklich schönen Dusch- und Toilettenanlagen, einem Self-Service-Shop, der alles bereithält, was man so benötigen könnte, und genügend Plätzen für Feuer und Grillgut.
Direkt neben dem Campingplatz lädt ein Wald und mehrere Seen zum gemütlichen Spaziergang ein, aber das war uns doch etwas zu ruhig. Zum Glück fließt direkt am Platz auch ein Fluss entlang - die Örtze. Es gibt sogar einen eigenen Bootsanleger für den Campingplatz. Über Malte bei der Bootsvermietung Örtze buchen wir uns ein Kanu und werden sogar beim Campingplatz abgeholt und nach Hermannsburg, ein Stück flussaufwärts, gebracht, sodass wir gut vier Stunden auf dem Wasser verbringen können.
Die Örtze selbst ist ein echtes Naturjuwel. Der recht schmale und nicht besonders tiefe Fluss schlängelt sich durch grüne Wiesen und lichte Wälder. Entlang des Ufers säumen Bäume das Wasser, manche hängen sogar über den Fluss oder versperren gleich einen Teil davon. Hier ist Geschick beim Navigieren und kräftiges Paddeln gefragt. Gerade die erste Stunde ist durchaus stressig für uns, aber auch super spaßig.
Entlang des Flusses findet man eine beeindruckende Flora und Fauna. Man sieht super viele verschiedene Pflanzenarten und in den Feuchtwiesen blühen geschützte Pflanzen wie die Sumpfdotterblume. Auch die Tierwelt ist vielfältig: Verschiedene Fischarten wie Aal, Bachforelle und Hecht sind in der Örtze heimisch.
Den gefährdeten Fischotter oder kleinen Eisvogel, die hier wohl auch vorkommen, sehen wir leider nicht. Besonders spannend ist die Rückkehr des Bibers, der sich mittlerweile entlang des Flusses angesiedelt hat und fleißig Bäume fällt und Burgen baut. Seine Spuren sehen wir deutlich, abgenagte Baumstümpfe finden sich immer wieder entlang des Flusses. Einen Biber bekommen wir aber leider auch nicht zu Gesicht, das wäre aber auch zu schön gewesen.
Je weiter wir paddeln, desto sicherer werden wir und können die Schönheit der Natur in vollen Zügen genießen. Libellen tanzen über dem Wasser, Vögel zwitschern in den Bäumen und die Kühe schauen interessiert von den anliegenden Weiden auf uns drei. Eine zeitlang fliegt ein Fischreiher immer ein paar Meter voraus, bis es ihm dann doch zu bunt wird und er seinen eigenen Weg sucht. Unser Hund Mimi ist natürlich auch mit von der Partie und wie eh und je entspannt im Kanu unterwegs.
Eine willkommene Abwechslung zum hektischen Alltag und eine wunderbare Möglichkeit, um so richtig abzuschalten. Reingefallen sind wir übrigens nicht, auch wenn es manchmal knapp war.